Ende August 2023 ging es für sieben Tage mit dem Kajak in das Archipel entlang der Westküste von Schweden.
Wie ich mich darauf vorbereitet habe und worauf es bei so einer Unternehmung zu achten gilt.
Vorbereitung
So sehr ich spontane Unternehmungen liebe, so sehr schätze ich auch langfristig geplante Abenteuer. Die Vorbereitung und Nachbetrachtung gehören für mich zur Expedition wie das eigentlich Abenteuer selbst.
Mit dieser Einstellung begleitete mich der einwöchige Kajak Trip fast ein halbes Jahr. In dieser Zeit testete ich Equipment, übte Rettungstechniken und arbeitete an meiner Fitness.
Bei jedem Outdoor Abenteuer ist die eigene körperliche Fitness und eine gesunde Selbsteinschätzung ein wesentlicher Sicherheitsfaktor!
Um hier ein ehrliches Bild zu bekommen, ist es sinnvoll in sicherer Umgebung seine persönlichen Grenzen auszuloten. Meine zwei Tages Tour auf der Moson Donau war eine gute Gelegenheit Equipment und Fitness zu testen.
Nebst der körperlichen Anforderung und Kajak Know-How brauchte es auch eine entsprechende mentale Konstitution. Hat man keine vergleichbaren Erfahrungen, lässt sich diese vergleichsweise schwer im Vorfeld bestimmen. Am besten man fängt klein an und steigert die Anforderungen.
Ich packe mein Kajak und nehme mit …
… ist anfänglich eine schwierige Frage.
Der begrenzte Stauraum macht aber schnell die unverrückbaren Grenzen deutlich.
Am besten man gliedert sein Equipment in Gruppen. Das erleichtert den Überblick und die Entscheidung was mit auf die Reise kommt.
Bei jedem Artikel packe ich jeweils nur das absolute Minimum ein. Ist am Ende noch Platz, kann immer noch ergänzt werden.
Zusätzlich hab ich noch eine Kamera, eine Drohne, Schreibzeug und ein Buch mitgenommen.
Am Ende der Reise habe ich mich gefragt:
Was hat gefehlt, was war zu viel?
In meinem Fall hätte ich noch ein, zwei Teile weglassen können. Gefehlt hat es mir an nichts.
Packliste im Detail
Die mit * gekennzeichneten Artikel habe ich mit dem Shop von Bergfreunde verlinkt. Wenn du diesen folgst und einen dieser Artikel kaufst, kommt dies meiner Reisekasse zu Gute. Für dich entsteht dadurch kein Nachtteil. Jeden dieser Artikel würde ich selbst auch wieder kaufen.
Bekleidung
- Neoprenhose & Neoprenschuhe
- Lyrcra Shirt
- Paddeljacke
- Haube
- Fahrradhandschuhe (nicht benötigt)
- Sonnenhut
- Badehose
- Unterwäsche
- 2 T-Shirts
- Lange Hose für Landgang
- Longsleeve *
- Primaloft Jacke *
Verpflegung & Trinkwasser
Sicherheit
- Seekarte
- GPS
- Telefon
- Powerbank
- Solarpanel *
- Verbandszeug
- Schmerzmittel
- Kohletabletten
- Sonnencreme
- Ersatz Paddel
- Lenzpumpe & Schwamm
- Schwimmweste
- Stirnlampe *
Schlafen
- Zelt *
- Unterlagsmatte *
- Schlafsack *
- als Kopfpolster verwende ich einen Trockensack in den ich nicht benötigtes Gewand stopfe
Hygiene
- Zahnbürste und Zahnpasta
- Biologisch abbaubare Seife – Sea to Summit Hand Cleaning Gel
- Handtuch
- Klopapier
Wenn du Fragen zu Details der Ausrüstung hast, schreib mir einfach eine Nachricht.
Erlebnis
Mitte August war die perfekte Zeit für eine Reise nach Schweden. Die Schulferien waren eben zu Ende gegangen und wir hatten das Meer und die Inseln für uns alleine.
Bei gutem Wetter starteten wir in dem lieblichen Ort Grebbestad, wo wir bei Nautopp Kajakcenter zwei See Kajaks liehen.
Die Windrichtung saß von Anfang an mit am Tisch, wenn wir unsere Routen planten. Kam der Wind offshore paddelten wir küstennahe und unsere Ausrüstung blieb weitestgehend trocken. Als der Wind später auf onshore drehte, kämpften wir am Rückweg mit der Strömung und den Wellen die der Wind über die Nordsee Richtung Küste spülte.
Schnell etablierte sich eine Routine, die jedem Tag eine Struktur gab. Viele Dinge des Alltags nahmen dabei viel Zeit in Anspruch: Essen kochen & Abwasch, Camp ab- und aufbauen, etc ..
Genau diese Einfachheit und Gleichmäßigkeit machte die Expedition aber auch so besonders. Durch die Reduktion entstand viel Raum sich auf die neue und unbekannte Umgebung zu fokussieren.
Erkenntnis
Die mentale Herausforderung, aus eigener Kraft mit einem Seekajak zwischen Inseln im Meer unterwegs zu sein, ausgeliefert dem Wind und Wetter, liegt mir.
Von den mentalen Erfahrungen die ich dabei machen durfte, profitieren zukünftig auch die Teilnehmer meiner Outdoor Teamtrainings.